Schaltfläche-Bilderrahmen
 Gold und Silber
 Blech und Plastik
 Holz und Farbe
 Putz und Stuck
Feder und Tinte
 Archaeologie und Geschichte
Kruzifix1
Angebote
Impressum
Impressum
Banner-1

Putz und Stuck

Material und Technik

Wandmalereien können in den verschiedensten Techniken ausgeführt sein.

Die bekannteste ist die Freskotechnik (ital. fresco: frisch). Die Farben werden i.d.R. als reines Farbpigment ohne Bindemittel auf den feuchten Putz aufgetragen. Bei der Trocknung verbindet sich die Farbe fest mit dem Putz, was das Gemälde praktisch zu einem Bestandteil der Wand macht. Fresken sind deshalb sehr dauerhaft.

Die sogenannten Seccotechniken (ital. secco: trocken) zeichnen sich dadurch aus, daß auf einem bereits trockenen Untergrund gemalt wird. In diesem Fall benötigen die Farbpigmente ein Bindemittel, damit sie auf der Wand haften. In historischer Zeit wurden hauptsächlich Kalk, Kasein (aus Milcheiweiß hergestellt) oder Emulsionsfarben aus Leinöl, Ei oder tierischem Leim benutzt. Modernere Wandmalereien können auch mit Kunstharzfarben oder Wasserglas gemalt sein.

Eine häufige Ursache für Schäden sind Schäden am Gebäude selbst: Setzungen des Fundamentes, statische Schwachstellen, ein undichtes Dach etc. Es entstehen Risse, der Putz kann mürbe werden, sich von der Wand oder Decke lösen und Hohlräume bilden. Betroffene Bereiche können sogar abstürzen. Die Wandmalereien selbst können z.B. durch Schimmelpilze, den altersbedingten Abbau des Bindemittels (bei Seccotechnik) oder einfach durch menschliche Unachtsamkeit beschädigt werden.

Eines aber passiert nur sehr selten: das Ausbleichen. Was wie ein Verblassen aussieht, ist in Wirklichkeit ein Verlust an Farbsubstanz. Die auf der Wand verwendeten Farben sind gut
lichtecht.

Bei der Restaurierung wird vorsichtig gereinigt, Putzhohlräume werden mit Injektionsmörtel verfüllt, Fehlstellen mit Kalkmörtel nach historischem Vorbild gekittet, Farbfehlstellen retuschiert. Ist die Malerei selbst durch Bindemittelverlust geschädigt (“Abpudern”), wird ein geeignetes Festigungsmittel aufgebracht, das den Verlust ersetzt.

Stuck besteht hauptsächlich aus Gips, an Außenwänden auch aus wetterfestem Kalkmörtel. Für seine Herstellung gibt es mehrere Techniken. Profile können entweder direkt auf der Wand oder auf einer Werkbank am laufenden Meter mit einer Schablone “gezogen” werden. Ornamente oder Figuren werden gegossen oder aber frei modelliert.

Für Schäden und ihre Behebung gilt in etwa dasselbe wie für bemalten Putz, mit einem Unterschied: Mit Kitten allein ist es nicht getan. Wenn Fehlstellen ergänzt werden sollen, muß meist modelliert werden. Eine andere Möglichkeit ist es, von vollständigenTeilen Abgüsse zu machen und diese zu versetzen.

Auch hier verwende ich das historische Material.

Farbige Fachwerkfassungen und Fassaden wurden im Laufe der Zeit oft überputzt oder überstrichen und sind dem Auge verborgen. Eine Befunduntersuchung kann sie wieder aufdecken.

Für eine solche Untersuchung braucht es nicht viel: kleines Handwerkszeug und ein geschultes Auge.

Es werden kleine Öffnungen im Putz und an Balken angelegt, um die Abfolge der Putz- und Farbschichten erkennen zu können. Dabei können regelrechte “Treppen” entstehen, wenn mehrere übereinanderliegende Schichten der Reihe nach freipräpariert werden.

 


Regine Dendler • Dipl.-Restauratorin •  Dr.-Gremmelsbacher-Str. 22 •  79199 Kirchzarten •  Tel: 07661-989335 •  Mobil: 0160-6911670

Bilder
Schaltfläche-Bilderrahmen